Geschichte des Teekottens

Der Teekotten war als Gastwirtschaft und bis zum 19.07.2013 „Vereinshaus“ Mittelpunkt der Lehmkuhle und somit der Lehmkuhler Schützengesellschaft.

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Der „T-Kotten“ 1883

Von altersher heißt das Haus aufgrund der bauförmigen Gestaltung des großen „T“ eigentlich “ T-Kotten“.

Es ist einem Zufall zu verdanken, daß sich nach dem 2. Weltkrieg die heutige Schreibweise durchgesetzt hat. Als die Engländer 1945 Emsdetten besetzten, rammte ein Fahrzeug die Lampe mit dem Namenszug vor dem Hause. Nach amtlicher Anordnung mußte der Name jedoch sofort wieder angebracht werden. Ein Maler wurde bestellt, und dieser schrieb „Teekotten“ in das Türscheibenfenster. Seither heißt das Gasthaus „Teekotten“, der natürlich mit dem Teegetränk nicht zu tun hat.

Erbaut wurde das Gebäude im Jahre 1847 von Hinnik Hilbers aus Isendorf. Er richtete mit seiner Ehefrau dort einen Laden ein, den sogenannten Winkel. Hier konnten die Lehmkuhler und Isendorfer ihre „Winkelwaren“ einkaufen.

Vor hundert Jahren herrschten im Münsterland noch recht ärmliche Verhältnisse. Der Kunstdünger war damals kaum bekannt und der magere Boden brachte nur geringe Erträge. Um den Lebensstandard ein wenig zu verbessern, wurde in den Familien neben der landwirtschaftlichen Tätigkeit noch die Hausweberei betrieben. Die fertigen Produkte brachte man zum Teekotten, denn hier war eine Sammelstelle eingerichtet. Die Packträger holten sie ab und zogen damit über Land oder brachten die Waren zu festen Niederlassungen bis nach Holland.

Ein Nachkomme von Hinnik Hilbers richtete neben dem Winkelladen später eine Schenkwirtschaft ein. In einem Schreiben des Königlichen Landratsamtes Steinfurt wird H. Hilbers zu Westum im September 1883 die polizeiliche Erlaubnis zum Betreiben einer Schenkwirtschaft in seinem in der Gemeinde Emsdetten gelegenen Wohnhaus Nr. 64, erteilt.

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Klemens Kiewe gt. König heiratete sich auf dem Teekotten ein.

Er stammte vom Bauernhof Kiewe in Sutrum-Harum, Gemeinde Neuenkirchen. Als Pflegekind kam er in die Familie König am Max-Klemens-Kanal, die heutige Gaststätte Ostermann. Nach seinem Tod übernahm 1909 Sohn Bernhard die Gastwirtschaft. 1926 richtete er auf dem Teekotten eine Kegelbahn ein. Es war die dritte in Emsdetten.

1950 heiratete Sohn Rudi seine Frau Toni Güntmann aus Austum. Bei führten nun das Haus. Dem bereits seit 1902 bestehenden Saal wurde 1962 ein zweiter Abschnitt angebaut, 1968 entstand die dritte Partie.

Bis 1980 wurde der „Teekotten“ durch die Familie Kiewe gt. König, danach von verschiedenen Pächtern als Gastwirtschaft geführt.

Seit Januar 1990 ist der „Teekotten“ Vereinshaus der Lehmkuhler Schützengesellschaft.

Zur Verfügung stehen das Gastzimmer das auch dem Spielmannszug als Übungsraum dient, der Schankraum und auch die Kegelbahn.

Am Freitag Abend ab 19.00 Uhr sowie an den Sonntagen ist ab 10.30 Uhr das Vereinshaus geöffnet.

Die Bewirtung erfolgt durch die Thekenmannschaft, die an den Wochenenden für das Wohl der Vereinsmitglieder sorgt.

Im Oktober 1989 wurde der Lehmkuhler Schützengesellschaft mitgeteilt, daß das Vereinslokal Teekotten zum 31.12.1989 geschlossen wird. Franz Herder als der damalige 1. Vorsitzende, führte einige Gespräche mit Vorstandsmitgliedern, über eine optimale Lösung für die Gesellschaft. Durch eine Schließung ergab sich automatisch die Frage über den Fortbestand der gesamten Gesellschaft, da es auch keine Ausweichmöglichkeit auf ein anderes Lokal gab. Franz Herder, Bernhard Bruch, Josef Beering und Paul Austrup kamen überein, eine Thekenmannschaft zu gründen und mit dieser den Teekotten als Vereinshaus weiterzuführen. Dadurch sollte der Zusammenhalt der Mitglieder gesichert werden. Weitere Unterstützung fand man bei folgenden Mitgliedern: Hermann Pleimann, Werner Hoof, Frank Venker, Werner Kloppenborg, Bernhard Stüper, Bernhard Elting, Josef Beering, Rudi Helming, Josef Diesen, Christoph Schlüter und Günter Wälte, die sich für die Bewirtung einsetzen wollten.

Zum Organisationsteam gehörten:

Organisatoren:

Bernhard Bruch, Josef Beering

Einkäufer: Klaus Kiewe-König

Reinigung: Antonia Kiewe-König

Während der Öffnungszeiten dürfen Getränke nur an Vereinsmitglieder ausgeschenkt werden.

Gleichzeitig wurde vereinbart, dass die vorhandene Kegelbahn durch die Kegelclubs

Dämmkes Immen

Jumbo

Kurz – Lang

Ratzeputz

jeweils an den Wochenenden genutzt werden kann.

Am 05.01.1990 erfolgte die Eröffnung des Vereinshauses unter der Leitung von Bernhard Bruch und Josef Beering.

Nach Ablauf des ersten Vierteljahres einigte man sich aufgrund der positiven Erfahrungen, die Sache fortzuführen. In den folgenden Jahren meldeten sich weitere Vereinsmitglieder, die in der Thekenmannschaft mitwirken wollten. Zur Zeit sind für das Wohl der Vereinsmitglieder 22 Thekenmannschaftsmitglieder tätig.

Während der vergangenen Jahre sind einige Mitglieder der Thekenmannschaft aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden.

Für ihre Leistungen und auch ihre eingebrachte Zeit sprechen wir ihnen den Dank der Lehmkuhler Schützengesellschaft aus.

Einmal im Jahr treffen sich alle Thekenmannschaftsmitglieder mit Damen zu einem gemütlichen Beisammensein als Dank für den unentgeltlichen Einsatz für die Lehmkuhler Schützengesellschaft.